Drei Kreisverbände setzen deutliches Zeichen für den FMO

Greven. Am Flughafen Münster-Osnabrück (FMO), der geographisch in der Mitte zwischen Osnabrück, Münster und dem Kreis Steinfurt liegt, organisierten die JU Kreisverbände Münster, Steinfurt und Osnabrück eine gemeinsame Veranstaltung. Mitglieder aus den verschiedenen Verbänden kamen am FMO zusammen, um sich von Geschäftsführer Prof. Gerd Stöwer einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Situation des internationalen Flughafens geben zu lassen. In abschließenden Gesprächen zwischen den Verbänden wurde schnell deutlich: Die Junge Union erkennt die wirtschaftliche Bedeutung des Flughafens für die Region.

Anlass für die Veranstaltung waren die anhaltenden Debatten der letzten Zeit über den FMO, die teilweise sogar den generellen Weiterbetrieb hinterfragen. In der auch in den Medien geführten Diskussion wird dabei oft auf vermeintliche wirtschaftliche Probleme des FMO abgestellt. Neben berechtigter Kritik sorgt hier aus Sicht der Jungen Union allerdings oft politisches Kalkül einiger Parteien für unnötige Debatten, die einer positiven Entwicklung des Flughafens im Wege stehen. Um eine Grundlage für eine Beurteilung zu bekommen, präsentierte Prof. Stöwer daher zunächst einen Überblick über die Geschäftszahlen der letzten Jahre.

Positiv sei zunächst zu nennen, dass nach massiven Einbrüchen der Passagierzahlen in den vergangenen Jahren im Jahr 2014 ein Plus von 4,8% erzielt werden konnte, deutlich mehr als im innerdeutschen Durchschnitt. Dass der FMO mit Frankfurt, München und Istanbul drei sogenannte Drehkreuze anfliegt, sei als besonders positiv und Alleinstellungsmerkmal gegenüber z.B. Paderborn und Dortmund hervorzuheben. In diesem Jahr werden, so der Plan, die Kapazitäten zum Teil weiter erhöht. Die Tendenz sei somit insgesamt positiv, machte Prof. Stöwer deutlich.

Problematisch sei insbesondere die hohe Verschuldung, welche der FMO seit dem Teminal-Neubau im Jahr 2000 vor sich herschiebe und der hohe Kosten verursache. Hierbei sei allerdings relativierend zu nennen, dass der Neubau ohne Zuschüsse der öffentlichen Anteilseigner vollzogen wurde. „Den Flughafen gab es viele Jahre zum Nulltarif und er hat lange Zeit auch Gewinne erbracht“, betonte Stöwer. Und das, obwohl vergleichbare Flughäfen immer wieder von den Eignern finanziert werden müssen. Dass Flughäfen ansonsten eine negative Bilanzsumme haben, sei dabei eher Regel als Ausnahme.

Es wurde deutlich, dass die auf den ersten Blick negativen Zahlen im Vergleich mit anderen Flughäfen gar nicht mehr so schlecht erscheinen. Die Bedeutung des FMO für die gesamte Region lässt sich dagegen nur schwer ab-, aber sehr leicht unterschätzen. Ein grundsätzliches Problem bleibe aber laut Prof. Stöwer die „sehr schwierige Marktsituation“. Der FMO liegt zwischen Flughäfen wie Dortmund und Bremen und nicht allzu weit von Düsseldorf entfernt. Paderborn und Weeze kommen auch noch dazu. Im Gespräch wurde aber deutlich, dass durch die jetzt geplanten Maßnahmen und weitsichtiges Wirtschaften in den kommenden Jahren die Bilanz des Flughafens wieder deutlich verbessert werden soll. Zudem verwies Prof. Stöwer auf die Arbeitsplätze in den angeschlossenen Regionen, die direkt oder indirekt vom Flughafen abhängig seien. „Für die Unternehmen ist der FMO oftmals von hoher Bedeutung“, erläuterte der Geschäftsführer.

Als Junge Union lehnen wir es ab, den FMO zu einem Regionalflughafen zurückzustufen. Aus unserer Sicht löst dies keines der bestehenden Probleme, sondern ist ein Vorschlag, der von Perspektiv- und Ideenlosigkeit zeugt. Hier wird gezielt Parteipolitik auf dem Rücken einer gesamten Region gemacht.
Nach unserer Vorstellung sollte stattdessen versucht werden, die Akzeptanz des FMO in der Region zu erhöhen. Die Tatsache, dass über die Kreishaushalte tatsächlich der FMO mitfinanziert wird, aber viele Bürgerinnen und Bürger lieber von anderen Flughäfen abfliegen, müssen wir ernst nehmen.
Bei der Schaffung von mehr Akzeptanz sollte nicht an Landesgrenzen halt gemacht werden. Auch wenn der Anteil der Niederländer an den gesamten Fluggästen bereits auf einen nicht unerheblichen Anteil gesteigert werden konnte, steckt immer noch ein enormes Potential darin, den FMO bewusst zu einem Projekt europäischer Zusammenarbeit zu machen.

Der Jungen Union ist es abschließend sehr wichtig, dass der FMO konstante politische Rückendeckung erhält. Dabei sollten alle Beteiligten für einen Moment Parteipolitik hinter sich lassen und kritisch hinterfragen, ob eine andauernde Grundsatzdebatte wirklich geeignet ist, unsere Region weiter nach vorne zu bringen.

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